Die Bevölkerungsentwicklung der Gemeinde Schöneck ist nach wie vor von Wachstum geprägt und in Kilianstädten, Büdesheim und Oberdorfelden gibt es weitere Flächen, auf denen künftige Baugebiete entwickelt werden können. Doch welche Vor- und Nachteile sind mit den einzelnen Wohngebieten verbunden und wie werden sich diese auf den Bestand und den Ausbau der gemeindlichen Infrastruktur auswirken?
"Eine isolierte Behandlung einzelner Bauvorhaben ohne ganzheitliches Konzept kann zu keinem befriedigenden Ergebnis führen. Stadtplanung in Schöneck war bisher nicht von ein abgestimmtes Konzept geprägt“, stellt die Schönecker CDU fest und verweist auf andere Kommunen, wo durch verbindliche Konzepte für die städtebauliche Entwicklung die Investitionsbereitschaft gestärkt werde. Die Fraktion der Christdemokraten, die sich durch Recherche und Expertengesprächen mit Bürgermeistern anderer Kommunen sachkundig gemacht hat, fordert nun in einem Antrag, Mittel für die Erarbeitung eines städtebaulichen Konzepts durch ein entsprechendes Planungsbüro in den Haushalt 2018 einzustellen. Das Konzept mit dem zukunftsweisenden Beinamen "2035" solle eine Prioritätenliste enthalten und aufzeigen, wie sich die Infrastruktur bei der Ausweisung weiterer Baugebiete in Schöneck entwickeln muss. "Auch mögliche künftige Baugebiete sollen enthalten sein, die derzeit noch nicht in der regionalen Flächennutzungsplanung vorgesehen sind", fordert Fraktionschef Markus Jung.
Um Baulücken in Zukunft möglichst zu vermeiden und zur Unterstützung der Gemeindeverwaltung bei künftigen Entwicklungsprojekten, sieht ein weiterer Punkt des CDU-Antrags, der am 5. Oktober erstmals im Gemeindeparlament beraten werden wird, vor, mit einem Baugebietsentwickler zu kooperieren. "Die Gemeinde sollte auf einen professionellen treuhänderischen Baulandentwickler setzen, der zunächst das jeweils in Frage kommende Bauland aufkauft und später weiterveräußert", erläutert der Vorsitzende des Bauausschusses, Markus Mühlebach, der auf ein vergleichbares Modell bei der Entwicklung der Schönecker Gewerbegebiete verweist.
Im Sinne einer sinnvollen und zukunftsfähigen Stadtgestaltung sei es notwendig, deutlich zu machen, wie Schöneck für die kommenden Generationen aussehen solle. Anspruchsvoller Städtebau gehe nicht ohne klare Vorstellungen, so die CDU. "Nur so können wir langfristig zufriedenstellende Lösungen für unsere Gemeinde schaffen, in der die Menschen gerne leben", stellt Markus Jung klar, der nun hofft, dass die anderen Fraktionen diesen von der CDU angestoßenen Prozess mitgehen werden, damit die Weichen für einen konzeptionellen ‚Spatenstich’ in Schöneck gestellt werden können.