Dubiose Vorgehensweise bei der Ausweisung von Windvorrangflächen - CDU Schöneck kritisiert Planungsverbandschef Wildhirt

Als "bemerkenswert" bezeichnet der Ortsverband der CDU Schöneck die Art und Weise, wie der Direktor des Planungsverband Ballungsraum Rhein-Main, Stefan Wildhirt (SPD) mit den eigens geschaffenen Bewertungskriterien zur so genannten "Landschaftsverträglichen Windenergienutzung" umgeht.

Nach Ansicht der CDU seien zwar die Anzahl der möglichen Standorte von Windkraftanlagen innerhalb des Planungsgebietes von zunächst 66 auf jetzt 17 Flächen reduziert worden, welche Kriterien jedoch herangezogen wurden, bliebe das Geheimnis des Planungsverbandes. So seien Sichtbeziehungen, Abstandsflächen zueinander und vor allem Kulturgüter in manchen Fällen als Ausschlusskriterium erkannt, in anderen hingegen völlig negiert worden.
"Während im Main-Taunus-Kreis plötzlich keine Fläche mehr als geeignet erscheint und die Anzahl potenzieller Vorranggebiete im Hochtaunuskreis um rund zwanzig auf nur noch drei Flächen reduziert wurde, wurde der Main-Kinzig-Kreis offensichtlich als der Glücksbringer für die Windkraftindustrie erkannt", so der Fraktionsvorsitzende der CDU Schöneck Konrad Jung. Diese selektive Vorgehensweise könne nach Ansicht Jungs nur als dubios bezeichnet werden.
"Die "Hohe Strasse" ist ein 7000 Jahre alter Handelsweg zwischen West- und Osteuropa, der aufgrund seiner geschichtlichen Bedeutung und exponierten Lage oberhalb der verschiedenen Ortschaften erst kürzlich mit großem finanziellen Aufwand aufgewertet wurde und über die Region hinaus als stark frequentiertes Naherholungsgebiet in Anspruch genommen wird. Wie kann es sein, dass ein solches Gebiet in solcher Weise geplant verschandelt wird?" fragt die stellvertretende Parteivorsitzende der CDU Schöneck, Sabine Held. So lägen allein 7 der verbliebenen 17 Flächen auf einer Strecke von ca. 25 km zwischen Bergen-Enkheim und Ronneburg entlang der "Hohen Strasse". Aufgrund der Lage auf dem historisch bedeutsamen Höhenzug und der Höhe der geplanten Windkraftanlagen von bis zu 200 Meter, hätten die Menschen in den anliegenden Ortschaften nun nicht nur eine, sondern mehrere dieser Industriestandorte zu ertragen. Zwar verbliebe den Anwohnern der betroffenen Ortschaften nach Auskunft Helds die Möglichkeit, Mieteinbußen zumindest teilweise durch Reduktion der Grundsteuerabgaben auszugleichen (BVerwG 24.4.07 GmS-OGB 1/07), das gesundheitliche Wohlergehen, die Wohnqualität, die Werte der Immobilien und deren Verkäuflichkeit würden dennoch maßgeblich eingeschränkt werden.
"Warum den Wünschen und Begehrlichkeiten der einen entsprochen wurde, die Anregungen der anderen jedoch keinerlei Berücksichtigung fanden, lässt sich nur erahnen," so Fraktionschef Konrad Jung weiter. Die CDU bedauere stark, dass in dem von Planungsverbandschef Stefan Wildhirt ausgearbeiteten Konzept der Forderung des Bundesverwaltungsgerichtes, ein "schlüssiges, nachvollziehbares Gesamtkonzept" für die Ausweisung von Vorrangflächen zu schaffen, nicht entsprochen wurde. Entsprechend groß sei auch der Widerstand vieler Politiker, egal welcher Couleur, als Reaktion auf das Konzept ausgefallen.
Die CDU Schöneck teilt mit, dass die bereits im letzten Jahr gesammelten über 2000 Unterschriften von Bürgern, die sich für den Erhalt ihrer Heimat in Schöneck und gegen eine Errichtung von Windkraftanlagen entlang der Hohen Straße einsetzen, bereits dem Planungsverband übergeben wurden. Der Sternmarsch zu einem der geplanten Standorte von Windkraftanlagen auf der Hohen Straße habe zudem sehr große Resonanz erzeugt.
"Mitglieder der CDU Fraktion haben Windräder, die der Größe nach unseren geplanten Anlagen entsprechen, in Hilchenbach im Siegerland, besucht. Dort wurden deutschlandweit erstmalig Anlagen in einer Höhe von rund 200 Metern errichtet. Vergleichbare Industrieanlagen entlang der Hohen Straße mit einer Gesamthöhe von 200 Metern und rotierenden und blinkenden Flügeln sind denkbar ungeeignet", so Konrad Jung weiter. Auch die dauernde Beeinträchtigung des Bodens und Grundwassers durch die riesigen Betonfundamente dürfe nicht außer Acht gelassen werden. Die Fraktionen von CDU und FDP in Schöneck, sowie Bürger und Politiker der Gemeinden Niederdorfelden, Mittelbuchen, Maintal und Nidderau würden deshalb auch in Zukunft nichts unversucht lassen, eine solche ungleiche Massierung von Windkraftstandorten im Main-Kinzig-Kreis zu verhindern, so die CDU abschließend.

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